Unser Kurzkonzept für die Schule

Das vollständige Konzept findest du hier.

Unsere Vision ist eine Schule, die SchülerInnen liebevoll und wertschätzend begleitet und unterstützt, sie zu mündigen, selbstbestimmten und selbstbewussten Erwachsenen reifen lässt und sie zugleich auf eine heute noch unbekannte Zukunft wirklich vorbereitet. Es ist ein Ort, an dem Gemeinschaft gelebt wird, sich alle wohlfühlen und ihre ganz eigene Persönlichkeit entfalten und einbringen können. Alle sind willkommen, leben, lernen und bilden sich gemeinsam in respektvollem und achtsamen Umgang mit sich selbst, anderen und der Natur, in gemeinsamer Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft.

Unsere Grundlage: Wir verknüpfen dabei eigene Erfahrungen mit Erkenntnissen von PsychologInnen, NeurowissenschaftlerInnen, BiologInnen, PädagogInnen, TherapeutInnen und natürlich mit Erfahrungen der zahlreichen freien Schulen, die schon längst bewiesen haben, dass Schule anders und in unserem Sinne möglich ist:

 Pädagogische Schwerpunkte - drei für uns wichtige Themen sind:

Gesundheit: Wir sind überzeugt, dass sie die Basis dafür ist, mit all den Veränderungen und Herausforderungen, heute und zukünftig, umgehen zu können. An unserer Schule soll ein achtsamer und bewusster Umgang damit gelebt werden und die Gesundheit jedes Einzelnen ein hohes Gut sein.

Resonanz: Unsere Schule ist ein Resonanzraum, in dem durch intrinsisches Interesse und Selbstwirksamkeit echte und tiefe Begegnungen und Beziehungen entstehen. Angstfrei und motiviert können wir die Welt entdecken, dass sie uns tief berührt und nachhaltig verändert.

Nachhaltigkeit lernen und (vor)leben ist uns eine Herzensaufgabe. Mitgestalten für Fairness und Gleichberechtigung aller Lebewesen und Lebensräume gegenwärtig und zukunftsorientiert. Die Natur und die Menschen um uns herum sind für uns hier ganz besonders wertvolle Partner.

 Unsere Grundwerte (orientiert an Jesper Juul):

Gleichwürdigkeit meint, dass jeder Mensch, egal welchen Alters oder welcher Verschiedenheit, die gleiche Würde hat. Auf Augenhöhe werden Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle der anderen immer gleichermaßen anerkannt und ernst genommen.

Verantwortung: Kinder, denen ihre persönliche Verantwortung zugesprochen wird und die täglich Erwachsene erleben, die ihre persönliche und soziale Verantwortung (Empathie, Rücksicht, Respekt…) übernehmen, lernen mit der Zeit selbst soziale Verantwortung zu tragen.

Integrität umfasst alle inneren Grenzen und Bedürfnisse eines jeden Menschen und dessen Identität. Diese gilt es grundsätzlich wahrzunehmen und zu respektieren. Ein Kind lernt dann die Grenzen anderer zu achten, wenn seine eigenen Grenzen ebenfalls geachtet werden!

Authentizität meint „die Fähigkeit, die Person zu sein, die man wirklich ist, um auch andere in ihrer Einmaligkeit wahrnehmen zu können.“1 Frei von Erwartungen und Bewertungen habe ich auch den Mut, ich selbst und dabei vielleicht anders zu sein, Fehler zu machen, zu meinen Schwächen zu stehen und Verantwortung zu übernehmen.

1 Juul, J. (2012) 4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen. S.83

 Unsere Grundprinzipien

Achtsamkeit ist für uns ein Schlüsselfaktor für eine positive Entwicklung. Ein achtsamer Umgang mit sich selbst und anderen bewirkt die Stärkung der Authentizität, der Integrität, der Resilienz gegenüber Stress, Krisen oder anderen Drucksituationen und der Geduld und Empathie.

Inklusion: Wir streben eine Gemeinschaft an, in der es keine definierte Norm gibt. Wir wollen eine bereichernde Vielfalt, in der jeder Mensch geschätzt, seine Einzigartigkeit gewünscht, er individuell begleitet und gefördert wird, damit er so gut wie möglich am (gemeinsamen) Leben teilhaben kann.

Mitbestimmung – soziokratische Kreismethode: „Die Soziokratie lebt von der Anerkennung des Individuums. Sie kennt keine Gewinner und Verlierer, nur Lösungen." (Gerard Endenburg) Es werden alle dazu ermutigt, Verantwortung zu übernehmen und die Schule aktiv zu gestalten.

 Bildungsplan 2016:

Schule ist ein Raum, in dem ein Kind alles lernen kann, was es braucht, um ein mündiges Wesen zu sein und um adäquat auf das Leben in unserer Gesellschaft vorbereitet zu sein. Inhalte werden daher primär aus dem individuellen und kollektiven Interesse geboren! Dabei orientieren wir uns zwar am Bildungsplan 2016, jedoch ohne die Inhalte in Fächer und Zeiten zu pressen und ohne die Leistung durch Noten zu bewerten. Stattdessen werden Inhalte und Arbeiten (mit und ohne Hilfe der LernbegleiterInnen) qualitativ durch zB Portfolios gesammelt und dokumentiert.

Angestrebte Abschlüsse werden individuell begleitet und können extern absolviert werden.

 Unsere Lernkultur:

Lernen ist leben. Damit Lernen sich verinnerlicht und somit nachhaltig wird, braucht es echte Lernfelder und Sinn. Daher setzen wir bewusst bestimmte Lernmethoden und -formen ein und nutzen Umgebungen, die den individuellen Lernprozess der Kinder und Jugendlichen unterstützen und unsere Werte, Prinzipien und Schwerpunkte einbeziehen. So lernen und bilden sich die SchülerInnen selbstbestimmt, selbstorganisiert und achtsam begleitet, spielend und forschend, in Resonanz und mit sich selbst, schöpferisch und kreativ, in Bewegung und in Stille, durch Nachahmen und selbsttätig sein, drinnen, draußen und im wahren Leben, alleine, mit Jung und Alt, mit Tieren und der Natur, mit wem, wo, wann und wie lange sie möchten und es unser Rahmen zulässt. Es gibt Struktur, die unterstützt und Orientierung gibt, aber nicht einengt oder Druck und Zwang ausübt.

Wir wünschen uns, dass auch wir Erwachsenen weiter lernen und den Mut haben, Altes loszulassen, um Neues zu entdecken. Dass wir alle, die begleiten wollen, unsere Glaubenssätze und Muster reflektieren und wieder ins Vertrauen und in die Liebe kommen können. Dass wir offen sind für einen wertschätzenden Austausch, um mit und voneinander zu lernen und zu wachsen, ohne Bewertung und ohne Urteil.

Dazu gehört für uns auch das Öffnen der Schule - vor allem nachmittags ist sie Lern- und Begegnungsraum für alle, die gemeinsam lernen, leben und tätig sein wollen.

 LAVI – FreiRaumBildung Ulm e.V.: Eine runde Sache

Als gemeinnütziger Verein, der ganzheitliche und lebenslange Bildung anstrebt, wollen wir uns nicht auf Schule begrenzen: ein Wald- Naturkindergarten, Erwachsenenbildung, ökol. Landwirtschaft, alternatives Wohnen, Tiere, alte Menschen… alles gehört dazu und darf uns bereichern!

 Finanzierung

Die ersten 3 Jahre ohne jegliche staatliche Förderung sind herausfordernd! Wir versuchen uns breit aufzustellen und jegliche Einnahmequellen zu nutzen: sozial verträgliches Schulgeld, Mitgliedsbeiträge, Kredite, Bürgschaften, Crowdfunding, Sponsoren, Stiftungen und Spenden – jeder Euro hilft!